So haben wir es gemacht: N.I.E, Wohnsitz, Bank und Co. – Schritt für Schritt

In Folgenden möchte ich dir gerne beschreiben, wie wir es gemacht haben – also, wann wir was wo beantragt haben. Dieser Weg hat einwandfrei funktioniert, weshalb wir ihn liebend gerne weitergeben:

1. Zuhause (Österreich) die N.I.E. für die Erwachsenen beantragt

Noch in Österreich haben wir für meinen Mann und mich die N.I.E.-Nummern beantragt; und zwar beim Konsulat in Innsbruck, weil es näher war als die Botschaft in Wien. Du kannst die N.I.E. aber auch bei einer Botschaft beantragen. Gedauert hat dies nur 2 Wochen, wobei allgemein geraten wird, mehr Zeit einzuplanen.

Insider-Tipp: Bei unserem Termin wies mich die freundliche Mitarbeiterin darauf hin, dass wir nicht so vorsichtig formulieren sollten, was die Begründung betrifft, warum wir eine N.I.E. bräuchten. Wir sollten nicht schreiben „Wir würden gerne auf Teneriffa leben…“, sondern „Da wir auf Teneriffa leben und arbeiten möchten…“

2. Wohnsitz angemeldet

Nach wenigen Wochen auf Teneriffa hatten wir eine Wohnung gefunden, die wir schließlich mieteten. Mit dem Mietvertrag in der Tasche gingen wir zum Ayuntamiento (einen Termin hatten wir vorher online vereinbart) und meldeten dort unseren Wohnsitz an. Für die Kinder mussten wir die Geburtsurkunden vorweisen, die wir damals noch nicht übersetzt hatten. Beim Ayuntamiento war das kein Problem (bei der Polizei für die Residencia schon, da mussten Übersetzungen her).

3. Bankkonto eröffnet bei der N26

Mit Wohnsitz und N.I.E. war es einfach, ein Bankkonto zu eröffnen. Das erwies sich als sehr praktisch, als es darum ging, die Gebühren für die Residencias via Caixa-Bankautomat zu bezahlen. Mit der Open Bank Karte funktionierte das damals nämlich nicht. Vielleicht wäre es aber auch mit der österreichischen Bankkarte gegangen. Das kann ich jetzt leider nicht mehr nachvollziehen.

4. Residencia für die arbeitende Person beantragt

Wie gesagt gibt es mehrere Wege, die Residencia zu erhalten. Aber über die Finanzielle-Mittel-Methode wären wir nicht hier sozialversichert gewesen. Da wir ohnehin hier leben und arbeiten wollten, war die Begründung „Selbstständigkeit“ die bessere Wahl.

Nachdem ich aber erst im neuen Jahr starten würde, konnte ich noch keine Anmeldung bei Finanzamt und Co. vorweisen. Der Tipp meiner Steuerberaterin: Die Unterlagen zur Autónomo-Anmeldung (kopiert und in Original) zum Residencia-Termin mitnehmen. Das klappte perfekt und war ausreichend, um die Residencia gleich vor Ort zu erhalten. Es half auch, dass ich die N.I.E. bereits hatte.

Mein Mann und meine Kinder waren indes weiterhin bei der HanseMerkur auslandskrankenversichert.

5. Open Bank Konto für’s Unternehmen eröffnet (ganz normales Girokonto)

Wie ich später noch erzählen werde, nahm die spanische Sozialversicherung das N26-Konto nicht an, weshalb ich schnell eine andere Lösung finden musste. Das Open Bank-Konto war nach der Online-Eröffnung nach wenigen Minuten insofern startklar, als ich eine Konto-Nummer hatte, die meine Steuerberaterin der Sozialversicherung und dem Finanzamt weitergeben konnte. Achtung: Für die Kontoeröffnung ist eine Residencia erforderlich.

6. Gewerbeanmeldung und Anmeldung bei der Sozialversicherung

Im Jänner 2022 meldeten wir (meine Steuerberaterin und ich) mich beim Finanzamt und der Sozialversicherung an. Ab diesem Zeitpunkt war ich sozialversichert.

7. Beantragung der Residencia für meinen Mann und die Kinder (+ N.I.E. für die Kinder)

Nachdem ich die Residencia und die Sozialversicherung in der Tasche hatte, beantragen wir die Residencia für meinen Mann und Residencia + NIE (geht in einem) die Kinder, die per Gesetz das Recht hatten, als direkte Familienangehörige nachzuziehen beziehungsweise ebenfalls die Residencia zu erhalten.

8. Bekanntgabe der N.I.E. und Residencia beim Ayuntamiento

Als wir alle Residencias und N.I.E. hatten, gingen wir noch mal zum Ayuntamiento (diesmal ohne Termin, ganz in der Früh), zeigten die grünen Karten her und gaben Kopien derselben ab, damit unsere Datensätze aktualisiert werden konnten. (Die N.I.E. will hier absolut jeder haben.)

9. Sozialversicherung (Seguridad Social) für die übrigen Familienmitglieder beantragt

Im letzten Schritt beantragten wir bei meiner Sozialversicherung die Aufnahme meines Mannes und der Kinder in die Sozialversicherung (sie konnten bei mir inkludiert werden), sodass auch sie eigene Sozialversicherungsnummern und entsprechende Karten erhalten würden. Obwohl Notfälle auch ohne diese Nummern wären angenommen worden (was wir erst später erfuhren), war es mir wichtig, dass wir einen ordentlichen Versicherungsschutz haben und auch die kostenlosen Kinder-Untersuchungen würden durchführen lassen können.

Den Antrag stellten wir schriftlich an die Sozialversicherung, denn oben im Gesundheitszentrum in Puerto de La Cruz, wurden wir abgewimmelt und man erklärte uns, mein Mann und die Kinder könnten nur über das Sozialamt versichert werden. Es war für die Mitarbeiterinnen auch unbegreiflich, dass ich die Hauptverdienerin bin und sich mein Mann (zumindest im Moment) hauptsächlich um die Kinder kümmert.

10. Kinder in der Schule angemeldet

Im letzten Schritt meldeten wir die Kinder in der öffentlichen Schule an. Wir brauchten dazu alle N.I.E., die grünen Karten, die Wohnsitzbestätigungen und die Sozialversicherungsnummern. Ob es auch ohne diese Angaben geklappt hätte, kann ich leider nicht sagen.

Interessante Randnotiz: Ein Bekannter aus Serbien bekam Sozialversicherungsnummern für alle Familienmitglieder und konnte beide Kinder sofort in der Schule anmelden, obwohl er keine Residencia hat. Es ist allerdings unklar, aus welchem Grund, das möglich war und es mag auch daran gelegen haben, dass seine Frau zu diesem Zeitpunkt schwanger war. Trotzdem: Steuern bezahlt er auch nach zwei Jahren noch in Serbien und nicht hier in Spanien. Dass dies mit rechten Dingen zugeht, bezweifle ich allerdings, weshalb ich nicht zum Nachmachen raten kann.

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Beitrag aktualisiert am 23/02/2024
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